Die zentralen Aufgaben der Fachkräftesicherung für die kommenden Jahre liegen in der Integration der Zugewanderten in den Arbeitsmarkt und der Schaffung guter, gesunder sowie motivierender Arbeitsbedingungen. Zudem gilt es Frauen, die ihre Arbeitszeit ausweiten wollen, mit bedarfsgerechten Angeboten an Betreuungsplätzen und flexiblen Arbeitszeiten zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund geht der Bericht insbesondere auch auf die Rolle von Frauen und Müttern ein. Es bestehe noch ein großes Potenzial, um mehr weibliche Fachkräfte für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. Zwar ist die Erwerbstätigenquote von Frauen bis 2013 auf 72,5 Prozent gestiegen – und liegt damit 7,5 Prozentpunkte über dem Wert von 2006. Durch Maßnahmen der Bundesregierung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie die Einführung des Elterngeldes und den Ausbau der Kinderbetreuung, sind insbesondere mehr Mütter erwerbstätig. Bei Müttern, deren jüngstes Kind zwischen zwei und drei Jahren alt ist, legte der Anteil seit 2006 von 42 auf 55 Prozent zu.
Weiteres Fachkräftepotenzial könne bei Frauen jedoch durch die Ausweitung von Arbeitszeiten erzielt werden, wird im Fortschrittsbericht betont. So würden 11,5 Prozent aller erwerbstätigen Frauen gerne ihre Arbeitszeit ausweiten. Bislang können insbesondere Frauen und Mütter, die in vollzeitnaher Teilzeit arbeiten möchten, ihre Arbeitszeitwünsche jedoch nicht umsetzen. So wünschen sich Frauen, die derzeit zwischen 11 und 20 Stunden in der Woche arbeiten, im Durchschnitt 32 Stunden berufstätig zu sein. Insgesamt würden zwei Millionen erwerbstätige Frauen in Deutschland gerne mehr arbeiten. Darunter sind 800.000 Mütter mit minderjährigen Kindern.
Vollzeitnahe Angebote für Mütter und Väter schaffen
Zu einer höheren Arbeitszeit bei Müttern würde beitragen, wenn Mütter und Väter stärker darin unterstützt würden, im vollzeitnahen Umfang zu arbeiten, heißt es im Fortschrittsbericht. Auch entsprechende Arbeitszeitmodelle sollten beiden angeboten werden. Könnten Eltern ihre Arbeitszeitwünsche realisieren, ergäbe sich durch die höhere Arbeitsmarktbeteiligung der Mütter auch insgesamt ein höheres Arbeitskräftevolumen. Dies würde entscheidend zur Fachkräftesicherung beitragen.
Den Fortschrittsbericht können Sie hier herunterladen. Die dazugehörige Pressemitteilung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales finden Sie hier.